Großer Jubel an der Realschule: Robin Kistner aus der 8b gewinnt souverän
die 3. Runde des Hessischen Mathematikwettberwerbes


„Unglaublich, unfassbar, über 50.000 Teilnehmer in der ersten Runde, und jetzt steht er ganz oben!“, waren die ersten Worte der Eltern des 14-jährigen Robin aus Wächtersbach-Aufenau, die sich eigens für die Siegerehrung der besten Rechner aus ganz Hessen arbeitsfrei nahmen und zur Continental Automotiv GmbH nach Babenhausen, dem Veranstaltungsort, mitgekommen waren. Auch sein Mathematik- und Klassenlehrer, Herr Stefan Schneider, war dabei. Eingeladen für den 12. Juni 2018 hatte übrigens der Arbeitgeberverband HESSENMETALL, der den Wettbewerb seit dem Jahr 2000 unterstützt und somit die Wichtigkeit des Schulfaches Mathematik sowie die Verflechtung von Schule und Wirtschaft zum Ausdruck bringt.

Alle Preisträger


Es war spannend bis zum letzten Augenblick, denn die schriftliche Einladung enthielt nur die Namen der jeweils besten 6 Rechner der entscheidenden 3. Runde des Mathematikwettbewerbes in den Aufgabengruppen Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Die Auszeichnung begann mit dem sechsten Platz und als bis einschließlich des zweiten Platzes Robins Name nicht fiel, war alles klar: Er ist Hessensieger!  Und das sogar im Jubiläums-Jahr, denn der Wettbewerb wurde dieses Jahr zum 50sten Mal ausgetragen.  Mit sensationellen 45,5 von erreichbaren 48 Punkten hatte er 8,5 Punkte Vorsprung auf Platz 6 und selbst Platz 2 musste sich mit 3 Punkten Rückstand geschlagen geben, das sind bei der Schwierigkeit der Aufgaben riesige Abstände und somit ist Robin tatsächlich ein Mathegenie. Über seine Einstellung zum Fach Mathematik („keine mathematischen Sonderschichten“) und seine vielfältigen anderen Interessen (Leichtathletik, DLRG) wurde an anderer Stelle schon geschrieben. Das alles macht Robin zu einem sympathischen Gewinner, der sich nicht hinter Zahlen vergräbt, sondern der „ganz normale Junge von nebenan“ ist. Vielleicht nicht ganz, denn der gewonnene Preis ist ansehnlich: Seit heute sind 400 € mehr im Sparschwein. Robin ist von nun an auch stolzer Besitzer eines Modells mit Seltenheitswert, einem Ikosaeder. Dies ist gleichzeitig das Symbol des Mathewettbewerbes, ein Körper aus 20 kongruenten gleichseitigen Dreiecken als Begrenzungsflächen.
Die Wertschätzung des Mathematikwettbewerbes wurde auch durch die geladenen Gäste zum Ausdruck gebracht. Das gesamte Lehrer-Team, welches die Aufgaben erstellt war zusammen mit der Verantwortlichen für Organisation und Durchführung des Wettbewerbes, Frau Dr. Yvonne Hartwich, anwesend. Der einstige Ideengeber für diesen Ausscheid, der 1968 den Wettbewerb aus der Taufe hob, wurde sogar für seine Leistung ausgezeichnet.

Dr. Yvonne Hartwig gratuliert


Alle Teilnehmer waren nun gespannt auf die Ausführungen des Hessischen Kultusministers, Herrn Prof. Dr. R. Alexander Lorz: Er dankte zunächst allen Lehrerinnen und Lehrern sowie den Eltern, die ebenfalls zum Erfolg des Wettbewerbs beitragen. „Freude und Interesse am Mathematikunterricht zu fördern sowie allen Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zu geben, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in einem größeren Rahmen zu vergleichen, dies waren die erklärten Ziele des Mathematikwettbewerbs. Der Wettbewerb stellt heute ein etabliertes Begabtenförderungsinstrument und eine wertvolle Orientierungshilfe zum Stand des Kompetenzerwerbs im Matheunterricht dar.“ Genau deswegen stellt an der Realschule Bad Orb dieser Wettbewerb, der übrigens landesweit erst seit dem Jahr 2000/2001 verpflichtend und seit 2005/2006 in Runde 1 als verbindliche Vergleichsarbeit in Klasse 8 gewertet und statistisch erhoben wird, schon seit jeher einen großen Wert dar. Obligatorische Teilnahme und Wertung in Runde 1 wurden hier schon Jahre eher eingeführt.

Herr Prof. Dr. Lorz, Robin Kistner und Stefan Schneider


Es war in diesem Wettbewerb auch noch nie erlaubt einen Taschenrechner zu verwenden. Vielleicht nur ein kleiner Baustein für Robins Erfolg, denn in seiner Klasse 8b ist dieses Hilfsmittel komplett tabu. Ganz aktuell besinnt man sich wieder auf solche Rechenhilfen ganz zu verzichten: Im Hessischen Landesabitur 2018/18 wird es, in Abstimmung mit anderen Bundesländern, keinen Taschenrechner geben.

Landessieger


Die ganze Schulgemeinde gratuliert Robin zu diesem sensationellen Erfolg. Florian Kreis aus Mernes, der 1996 diesen Wettbewerb gewann, hat nun, nach 22 Jahren, endlich einen würdigen Nachfolger gefunden.

Landessieger mit Prof. Dr. Lorz