Am Montag, unserem ersten Projekttag, trafen wir uns am Parkplatz Friesenheiligen, um ins Feuchtgebiet Eschenkarr zu wandern und dort mit Frau Hufmann und Mitarbeitern von der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (gna) Rodenbach Gewässeruntersuchungen zu machen. Leider waren dort gerade an diesem Tag Straßenbauarbeiten (von der Stadt Bad Orb am Parkplatz  nicht angekündigt) und wir konnten dort nicht bleiben. Die Orber Eltern, die Schüler hingebracht hatten, wussten Rat und empfahlen den frei zugänglichen Haselweiher. Die Schüler wurden noch in die Hasel gefahren oder erledigten dies selbst mit dem Fahrrad.
Nach einer Einführung über den Gewässeraufbau, die verschiedenen Zonen und Lebensbereiche sowie jeweils vorkommende Tiere  sammelten wir mit Keschern erst einmal Kleinstlebewesen aus dem Bach, später auch aus dem Weiher, untersuchten sie unter der Lupe und dem Binokular und bestimmten sie anhand mitgebrachter Tafeln. Wir fanden vor allem Köcherfliegenlarven, Strudelwürmer, Egel, Röhrenwürmer, Bachflohkrebse, Wasserasseln, Wasserläufer und einen braunen Grasfrosch!

Am Dienstag trafen wir uns wieder in der Hasel, aber hinten bei der Haselruh, mit dem neuen Orber Förster Florin Federspieler, der uns und die gna-Leute auch am Vortag schon kurz besucht hatte, und gingen in den Hochwald. Wir bestimmten die vorkommenden Baumarten und versucht in einem Spiel, Bäume nur durch Befühlen ihrer Rinde zu kennen und wiederzuerkennen. Wir erfuhren einiges über die Waldbewirtschaftung, da viele Holzstapel am Weg lagen, schätzen Alter der gefällten Bäume übe die Zahl der Jahresringe (je ein dunkler Frühjahrsring und ein heller Sommerring entsteht in einem Jahr!) und sahen Fraßgänge von verschiedenen Borkenkäfern, die wir anhand der Fraßbilder zu identifizieren versuchten. Gegen Ende baute jede der drei Gruppen eine Kugelbahn aus Naturmaterial mit zwei Kehren und einer Über- bzw. Unterführung, die alle funktionierten!!

Der dritte Projekttag war der Nachbereitung gewidmet:
Anhand von Tafeln mit Kleinstlebewesen in Gewässern bestimmten wir die Gewässergüte und kamen auf eine Güteklasse 1-2, d.h. gering belastet. Die Belastung steigt mit dem Nitratgehalt und sinkendem Sauerstoffgehalt, erfuhren wir dabei.
Wir beschäftigten uns nochmal mit der Lebensweise, der Entwicklung der Borkenkäfer und deren Schädigung des Waldes, der Entwicklung von Jahresringen eines Baumes und was man an deren Ausprägung über die Wachstumsbedingungen ablesen kann , sowie Nahrungsbeziehungen und Nahrungsnetzen im Wald.

Bei annehmbarem – nicht zu heißem, kaltem oder gar nassem Wetter - gingen die interessanten Tage sehr schnell vorbei.

Text: Gabi Wiese